Prostituierte & Profiteure Teil 2
Dieser Blogartikel war schon lange geplant, aber aus irgendeinem Grund sollte er nicht sein. Hier folgt nun nicht, wie in Teil 1 versprochen, eine Berechnung über Einnahmen der Profiteure, inklusive des Deutschen Staates, der zumindest in Vor-Pandemie-Zeiten kräftig mit-profitiert hat am System Prostitution.
Es lassen sich bei kurzer Recherche einige Zahlen finden, wie viele Millionen an Steuern das Geschäft einbrachte, was ein Bordellbesitzer so „verdienen“ kann… Aber wen interessiert das eigentlich? Macht es das Ganze irgendwie besser oder schlechter, wenn weniger oder mehr Geld fließt? In welche Richtungen der größte Anteil fließt, ist natürlich merkenswert, insbesondere wenn wir Argumente für das System in den Medien hören. Dann reicht es manchmal zu wissen, inwiefern derjenige, der sich so eifrig für das Prostitutionsgeschäft einsetzt, daran mit-profitiert.
Viel wichtiger als Zahlen scheint es mir, das eigene Wertesystem zu reflektieren, die eigene Meinung zu bilden, das eigene Herz zu befragen. Und sich dem gesellschaftlichen Diskurs zu stellen. Das taten die Besucher der Kinoveranstaltung im Murnau-Theater Wiesbaden, in dem mein Filmkollege Matthias Gathof und ich unseren Kurzfilm Fassaden vorstellen durften. Es gibt eine Aufzeichnung der anschließenden Podiumsdiskussion, die ich für das weitere Reflektieren empfehlen möchte:
Zum Glück gibt es einige Menschen, die sich auch vor kritischen Themen nicht scheuen, wenn sie die gesellschaftliche Relevanz erkennen. Ich bedanke mich daher herzlich bei Margot Käßmann und Arne-Torben Voigts für die Einladung in den MENSCH MARGOT! Podcast zum Thema „Prostitution: Kein Job wie jeder andere“.
Matthias Gathof und ich arbeiten nun seit zwei Jahren an einem Dokumentarfilm, der die Situation rund um Prostitution in Deutschland aus mehreren Perspektiven beleuchtet. Wie lange wir noch brauchen, bis wir endlich veröffentlichen können, steht noch in den Sternen. Aber neben dem Trailer haben wir noch einen kleinen bewegenden Ausschnitt zusammen gebastelt. Die international renommierte Trauma-Expertin Michaela Huber unterstützt unseren Film AUFBRUCH durch ihren enormen Erfahrungsschatz und ihr Wissen im Bereich der Prostitution.
Letztendlich gewinnt bei diesem Geschäft niemand wirklich. Wir alle gewinnen doch im Grunde nur, wenn wir uns unserer Menschlichkeit besinnen, anstatt uns an „Verwertbarkeit“ von Menschen zu gewöhnen.
Wir freuen uns weiterhin über jegliche Form der Unterstützung!
Für Feedback, Anregungen und Vortragsanfragen, senden Sie bitte eine Email an: kristinetauch@storymentor.de
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